Positionspapier zur Einzelanalyse „ Tatort - Moltke“
Der vorliegende Film ist ein Krimifilm aus der Reihe Tatort, genauer noch, aus der Tatort Reihe Schimanski aus dem Jahre 1988. Regie bei diesem Film führte Hajo Gies, in den Hauptrollen spielen Götz George und Eberhard Feik. In diesem Schimanski Tatort verstrickt sich Horst Schimanski in einen Fall für den er nicht nur als Kommissar der Duisburger Mordkommission gesteigertes Interesse hat sondern auch als Privatmann, da er einige Figuren aus dem Täter und Zeugenkreis persönlich kennt.
Schimanski der immer wieder durch seine unkonventionellen Ermittlungsmethoden und sein ungehobeltes Auftreten in Konflikte mit seinen Kollegen und Vorgesetzten verwickelt wird, spinnt bei diesem Fall immer wieder ein Netz zwischen privaten und beruflichen Motivationen(vgl. Seq. min 24:42) und stellt dadurch nicht nur seine Freundschaften zur Disposition sondern auch sich Selbst und seine Position als Kommissar.
Der in diesem Film behandelte Fall ist im Spätaussiedlermilieu angesiedelt und verweist mit dieser gesellschaftlichen Positionierung auf die, Ende der Achtzigerjahre, verstärkt aufkommenden Ausländerproblematik. Die dann zu Beginn der Neunzigerjahre in einer Vielzahl von kollektiven Übergriffen auf Ausländer und Asylantenheime gipfelte.
Auf der visuellen Ebene arbeitet der Film mit verschiedenen prägnanten Stilmitteln. Um die Spannung und die Unübersichtlichkeit einer Sequenz zu verdeutlichen wird in diesem Film eine sehr dynamische Kamera eingesetzt die als Handkamera zu identifizieren ist.(vgl. Seq. min 47:14) Darüber hinaus werden zum etablieren größerer Sets sehr ruhige Kamerafahrten eingesetzt, so das durch diese klar definierte Funktionszuweisung der Kamerastile eine prägnante und logisch strukturierte Erzählweise entsteht.
Die Montage ist an manchen Stellen sehr expressiv und rhythmisiert, wobei Sie ebenfalls in den dienst der Dramaturgie gestellt wird. Die Montage unterstützt in mehreren Sequenzen die entstehende Hektik und Panik und ist somit paraphrasierend eingesetzt. (vgl. Seq. min 48:06).
Die Gestalterische Kraft der auditiven Ebene spielt bei diesem Film eine besondere Rolle und wird auf sehr viele verschiedene Arten und für die unterschiedlichsten Zwecke eingesetzt. Zum einen werden immer wieder sphärische Klänge benutzt um einen unmittelbar bevorstehenden Spannungsmoment anzukündigen und zum Anderen erfährt der Film durch den Gebrauch der für diese Zeit typischen Synthesizer Beats einen Klaren Bezug zu der Zeit in der Er spielt und zu den musikkulturellen Entwicklungen der 1980er Jahre.(vgl. 01:08:53) Die Musik unterstützt an vielen Stellen die Dramaturgie und Atmosphäre des Films. Die auditive Gestaltung des Films eröffnet teilweise weitere Erzählebenen und verbindet durch den Einsatz verschiedenster Audiofilter die Erzählebene der Gegenwart mit der Erzählebene der Vergangenheit. (vgl. Seq. min.01:08:21)
Lukas Gehner BA Medienwissenschaften 2281350
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